Alexa, wie bestelle ich einen Tee auf Chinesisch?
Wir haben im vergangenen Jahr in Abständen von neuen Übersetzungstechnologien berichtet, deren endgültiger Durchbruch jedoch noch auf sich warten lässt. Google brachte im November die mit Spannung erwarteten Pixel Buds auf den Markt, die laut Hersteller bis zu 40 Sprachen in Echtzeit übersetzen können – jedoch in der Praxis Schwächen aufweisen.
So funktionieren die Pixel Buds von Google:
Der Traum eines „echten“ Balbelfischs, dem fiktiven Wesen, das alle Sprachen des Universums ins Ohr übersetzt, inspirierte auch Entwickler von Apple (Siri) und Microsoft (Cortana) zu Vorstößen in die Welt der automatisierten maschinellen Übersetzung. Diese digitalen Assistenten können zwar einzelne Wörter und Phrasen nahezu fehlerfrei übersetzen, sind jedoch für komplexe Konversationen nicht ausgereift.
Alexa steuert in Wohnzimmern hierzulande die Lieblingsmusik per Zuruf. Wenn es nach Amazon geht, wird der sprachgesteuerte Lautsprecher in den Urlaub mitgenommen oder steht auf Konferenztischen. Laut mehreren Quellen plant Amazon die Weiterentwicklung des Lautsprechers hin zu einem universellen Sprachhelfer, der über kulturelle Grenzen hinweg seinem Besitzer hilft, allerlei Alltagsprobleme zu meistern. Das Ziel sei, Alexa in eine Art Supercomputer im Stile von „Star Trek“ (eines der markantesten Features des Computers ist die Übersetzung in Echtzeit) zu verwandeln, der alles per Sprachbefehl erledigt.
Wer hätte nicht gerne seinen persönlichen Assistenten dabei?
Wenn Tech-Konzerne Milliarden in die Entwicklung neuer Technologien investieren, spielt die Aussicht auf Gewinne die entscheidende Rolle. Man darf Google & Co jedoch eine gewisse Portion Pioniergeist unterstellen. Wer hätte sich zur Jahrtausendwende vorstellen können, dass man das Elektroauto vor der Haustür per Klick auf das Smartphone mieten kann? Dass dank Smart Home der eigene Kühlschrank Milch und Joghurt bestellt?
Gerade Sprachen sind für Menschen ein Mysterium, da sie den Kern des Zusammenlebens definieren. Das Gegenüber, egal welche Herkunft, zu verstehen ist ein lang gehegter Menschheitstraum. Es wird einiges an Pioniergeist nötig sein, diesen Traum wahr werden zu lassen.
Ob Amazon der endgültige Durchbruch gelingen wird, darf bezweifelt werden, wenn man die aktuellen Geräte der Technologieriesen als Referenz nimmt. Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass intelligente Übersetzungstechnologien mit und ohne Sprachfunktion weiter an Bedeutung gewinnen werden. Bis dahin übernehmen menschliche Übersetzer und Dolmetscher die Aufgaben.