Lost in Translation: 7 absurde Übersetzungen von Filmtiteln

Hollywood-Filme sind auch im deutschen Sprachraum sehr beliebt. Allerdings kommen sie bei uns, anders als beispielsweise in skandinavischen Ländern, nicht in der Originalsprache in die Kinos, sondern werden synchronisiert. Dabei werden meist auch die Originaltitel verändert – und die übersetzten Titel weichen oft stark vom Original ab. Häufig wird der englische Titel sogar durch einen komplett anderen englischen Titel ersetzt. Lesen Sie im Folgenden die absurdesten Filmtitel und die Gründe, warum diese überhaupt übersetzt wurden.

Wussten Sie, dass der Originaltitel des Films Kill the Boss eigentlich Horrible Bosses lautet? Oder dass der Film Yeah, Yeah, Yeah! auf Englisch A Hard Day’s Night heißt? Dabei stellt sich die Frage, warum die Titel überhaupt abgeändert werden – und dann auch noch in teilweise komplett bezugslose Übersetzungen.

Der Hauptgrund lautet natürlich: Marketing. Ziel ist es, dass der Filmtitel beim deutschen Publikum gut ankommt und so möglichst viele Zuschauer in die Kinos lockt. Das Problem bei vielen englischen Titeln ist, dass die Mehrheit der Deutschen diese wohl nicht verstehen oder falsch interpretieren würden. Beispielsweise heißt der Film Der Babynator im Original Pacifier. Allerdings war es zu riskant, den Titel beizubehalten, da er im Englischen zwar ein passendes Wortspiel darstellt (pacifier für Schnuller und Friedensstifter), die wenigsten Deutschen das aber wohl erkennen würden. Auch eine deutsche Übersetzung (Der Schnuller?) wäre wohl wenig erfolgreich gewesen. Auch bei dem britisch-amerikanischen Film Locke macht die Änderung des Titels in No Turning Back wohl Sinn, immerhin erwarten die Deutschen dann keinen Friseur als Protagonisten.

Bei anderen englisch-englischen Filmtiteln stellt sich die Frage, warum hier überhaupt etwas verändert wurde. Denken Sie zum Beispiel an 96 Hours, der sich im Englischen Taken nennt – warum wurde hier nicht einfach der Originaltitel beibehalten? Vor allem, da die Nachfolgetitel dann 96 Hours – Taken 2 und 96 Hours – Taken 3 hießen. Hier wurden den Deutschen wohl sehr wenige Englischkenntnisse zugetraut.

Andere Filmtitel wurden im Gegensatz dazu auf Biegen und Brechen ins Deutsche übersetzt, was im Endeffekt etwas fragwürdige Titel hervorbrachte. So wurde zum Beispiel der Film Mo‘ Money im Deutschen zu Meh‘ Geld. Ob das eine gelungene Übersetzung ist, ist zweifelhaft.

Ein englischer Filmtitel klingt, vor allem für Actionfilme & Co. auch meist einfach cooler, während eine deutsche Übersetzung eher plump wirken würde. Wer würde sich zum Beispiel gerne einen Film ansehen, der Furchtbare Chefs heißt? Da macht Kill the Boss schon viel mehr her – und verspricht deutlich mehr Spannung. Auch die deutsche Übersetzung von Bend it like Beckham (Knick es wie Beckham?) wäre wohl auf deutlich weniger Begeisterung gestoßen als der ’neue‘ englische Titel Kick it like Beckham.

Zwar ist klar, dass Filmtitel bei der Übersetzung an das jeweilige Publikum angepasst werden sollten, um möglichst viel Gewinn zu erzielen. Bei vielen Titeln bleibt jedoch die Frage Warum genau dieser Titel? wohl trotzdem offen – immerhin sorgt das aber für einige Lacher.

Quellen:

Süddeutsche Zeitung Magazin – What shall that? (URL: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/43999/What-shall-that)

Filmstarts – Aus „Taken“ wird „96 Hours“: 50 Filme mit einem englischen deutschen Titel (URL: http://www.filmstarts.de/filme/bildergalerien/bildergalerie-18494348/#26)

Die Welt – Wie uns deutsche Filmtitel für dumm verkaufen (URL: http://www.welt.de/kultur/kino/article136959609/Wie-uns-deutsche-Filmtitel-fuer-dumm-verkaufen.html)

moviefans – Filmtitel (URL: http://www.moviefans.de/specials/filmtitel/)

Spiegel – Bizarre Filmtitel „Beim Sterben ist jeder der Erste“ (URL: http://www.spiegel.de/einestages/bizarre-filmtitel-beim-sterben-ist-jeder-der-erste-a-948235.html)